Wallbox installieren

Elektromobilität für Zuhause

So machen Sie Ihr Zuhause startklar für Ihr E-Auto

Einleitung

Die Elektromobilität boomt. Immer mehr Menschen steigen vom Verbrenner aufs E-Auto um – sei es aus Überzeugung, wegen der Umwelt oder weil staatliche Prämien und niedrige Betriebskosten den Wechsel attraktiv machen. Doch wer zu Hause laden möchte, steht vor der Frage: Wie installiere ich eine Wallbox? Was einfach klingt, erfordert etwas Planung, Fachwissen und ein gutes Verständnis für Sicherheit und Technik. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie alles Wichtige zur Wallbox-Installation – verständlich, praxisnah und mit echten Tipps aus der Haustechnik.


1. Was ist eine Wallbox?

Eine Wallbox (Wandladestation) ist eine fest installierte Ladeeinrichtung für Elektroautos, die an der Hauswand oder in der Garage montiert wird. Sie bietet viele Vorteile gegenüber dem Laden an einer normalen Haushaltssteckdose:

  • Schnelleres Laden: Mit 11 kW oder 22 kW Leistung laden Sie Ihr Auto deutlich schneller.
  • Sicheres Laden: Schutzmechanismen wie Fehlerstromschutzschalter (FI) und Lastmanagementsysteme vermeiden Überlastungen oder Kabelbrand.
  • Komfort: Sie laden bequem über Nacht – direkt vor Ihrer Haustür.
  • Intelligenz: Viele Wallboxen lassen sich ins Smart Home integrieren oder mit PV-Anlagen koppeln.

2. Voraussetzungen für die Wallbox-Installation

Elektroanschluss

Die wichtigste Grundlage: Ihr Hausanschluss muss genügend Leistung bereitstellen. Eine Wallbox mit 11 kW benötigt einen Starkstromanschluss mit dreiphasiger Zuleitung (400 V). Der Elektriker prüft:

  • Anschlussleistung des Hauses
  • Belastbarkeit der Stromleitungen
  • Absicherung im Zählerschrank

Zählerschrank & Verteiler

Nicht selten muss der Sicherungskasten erweitert oder umgerüstet werden. Hier kommen Fehlerstromschutzschalter (FI Typ A-EV oder Typ B) und eigene Sicherungsautomaten ins Spiel. Ohne fachgerechte Absicherung darf keine Wallbox betrieben werden.

Netzbetreiber informieren

In Deutschland gilt: Wallboxen ab 11 kW Leistung müssen beim Netzbetreiber gemeldet, ab 22 kW sogar genehmigt werden. Das übernimmt in der Regel Ihr Fachbetrieb.


3. Arten von Wallboxen – Welche ist die richtige?

Leistungsklassen

  • 3,7 kW: Kaum sinnvoll, nur für Plug-in-Hybride oder wenig Fahrer
  • 11 kW: Der Standard für Privathaushalte – in 4–6 Stunden ist das Auto voll
  • 22 kW: Für Vielfahrer oder zwei Fahrzeuge – Achtung: Genehmigungspflichtig!

Intelligente Wallboxen

Sogenannte Smart Wallboxen bieten zusätzliche Features:

  • App-Steuerung und Ladevorgänge per Smartphone
  • Integration in PV-Anlagen (Überschussladen)
  • RFID-Authentifizierung (für Mehrparteienhäuser)
  • Lastmanagement – z. B. in Kombination mit Wärmepumpe oder Hausbatterie

Hersteller und Modelle

Bewährte Anbieter in Deutschland sind u. a. ABL, KEBA, Heidelberg, Mennekes, go-e, Tesla, Webasto oder Easee. Welches Modell passt, hängt von Ihren Anforderungen ab – z. B. PV-Integration oder Nutzeranzahl.


4. Installation: Schritt für Schritt

1. Vor-Ort-Termin mit Fachbetrieb

Ein Fachbetrieb prüft die Gegebenheiten vor Ort und erstellt ein Angebot. Dazu gehören:

  • Leitungslänge vom Verteiler zur Wallbox
  • Bohrungen oder Durchbrüche (Keller, Garage)
  • Erforderliche Umbauten am Sicherungskasten

2. Netzbetreiber informieren / Genehmigung einholen

Für Wallboxen über 11 kW muss der Netzbetreiber zustimmen. Dazu übermittelt der Elektriker die Installationsdaten.

3. Montage und Inbetriebnahme

Nach Freigabe beginnt die Installation:

  • Leitungsverlegung (Aufputz oder Unterputz)
  • Absicherung im Hausverteiler
  • Erdung und Überspannungsschutz
  • Anschluss der Wallbox
  • Funktionstest, Protokoll, ggf. Einweisung

4. Dokumentation und Förderung

Die fachgerechte Installation wird dokumentiert. In vielen Fällen ist das Voraussetzung für Fördermittel oder Steuervorteile (z. B. THG-Prämie).


5. Was kostet eine Wallbox?

Anschaffungskosten

  • Wallbox 11 kW: ca. 500–1.200 €
  • Smart Wallbox: ca. 1.000–2.000 €

Installationskosten

  • Montage einfach (bis 5 m Kabel): ab 800 €
  • Montage komplex (z. B. Kellerdurchbrüche, Zählerschrank umbauen): 1.500–2.500 €

Gesamtkosten: ca. 1.500–3.500 €
(je nach Aufwand und Ausstattung)


6. Förderung & Steuerliche Vorteile

Aktuelle Fördermöglichkeiten

  • THG-Quote für E-Auto-Besitzer: Rund 80–400 € jährlich für „emissionsfreie Mobilität“
  • Regionale Förderprogramme: z. B. durch Bundesländer, Städte, Energieversorger
  • PV-Kombination steuerlich absetzbar (bei Eigenverbrauch)

Tipp: Lassen Sie sich vom Fachbetrieb beraten – viele kennen die besten Förderstellen in Ihrer Region.


7. Kombination mit Photovoltaik – clever laden

Wer eine PV-Anlage besitzt, kann den selbst erzeugten Strom direkt ins Auto laden – besonders günstig und nachhaltig. Voraussetzungen:

  • Smart Wallbox mit PV-Kommunikation
  • Energiemanagementsystem (z. B. von SMA, SolarEdge, E3/DC)
  • Batteriespeicher (optional)

Überschussladen heißt: Das Auto lädt nur, wenn gerade Sonnenstrom übrig ist. Perfekt, um Netzstrom zu vermeiden und maximalen Eigenverbrauch zu erzielen.


8. FAQ – Häufige Fragen zur Wallbox-Installation

Kann ich mein E-Auto an der normalen Steckdose laden?
Ja, aber nur im Notfall. Das Laden dauert sehr lange und kann gefährlich sein (Überhitzung).

Brauche ich einen Elektriker für die Installation?
Ja – der Anschluss an Starkstrom darf nur durch einen Fachbetrieb erfolgen.

Was ist mit Mietern oder Eigentumswohnungen?
Mieter haben seit 2020 ein Recht auf Ladeinfrastruktur – sie müssen beim Eigentümer beantragen. In WEGs (Wohnungseigentümergemeinschaften) ist ein Beschluss erforderlich.

Kann ich zwei E-Autos mit einer Wallbox laden?
Mit einem Lastmanagementsystem – ja. Alternativ: zwei Wallboxen mit intelligenter Steuerung.

Wie lange dauert das Laden mit 11 kW?
Je nach Batteriegröße 4–6 Stunden (z. B. 50 kWh = ca. 5 Stunden).


Fazit: Elektromobilität beginnt zu Hause

Die Wallbox ist das Herzstück Ihrer Ladeinfrastruktur – schnell, sicher, bequem und im besten Fall mit Solarstrom betrieben. Sie macht Sie unabhängig von öffentlichen Ladesäulen und spart langfristig Geld. Wer heute umrüstet, profitiert von günstigen Förderungen, technischer Reife und einem echten Beitrag zum Klimaschutz.

Unser Tipp: Lassen Sie sich bei der Planung frühzeitig beraten – z. B. durch die Experten von Wiegel Heiztechnik GmbH. Wir unterstützen Sie von der Planung bis zur Installation – alles aus einer Hand!